Sie erschrickt nicht, Rosanna hat seine Anwesenheit
schon lange gespürt.
„Welches Geheimnis?“ „Naja, ich denke, dass es noch mehr
über dich zu wissen gibt als deinen Namen oder? Was mich auch wundert, erst
hast du einen ziemlichen Aufstand gemacht und seit du Müre gesehen hast, bist
du brav wie ein kleines Kind. Kennt ihr euch?“ „Nein wir kennen uns nicht. Aber
sie ist eine Ärztin, ihr vertraue ich.“ „Ich glaube dir noch nicht ganz. Aber
das muss ich wohl akzeptieren. Dann verrate mir wenigstens, wo du herkommst.“
„Ich komme aus dem South Blue.“ „Genau wie Müre und ihr kennt euch wirklich
nicht?“ „Jetzt hör auf das dauernd zu fragen das nervt.“ Wütend schaut sie
Bellamy an, dann dreht sie sich wieder um, das Sabaody Archipel ist
verschwunden. „Du weißt, dass ich dein Kapitän bin, ich sollte alles über dich
wissen.“ „Tzja, nicht mein Problem, wenn du nicht weißt, wen du auf dein Schiff
holst.“
„Du machst mich noch verrückt. Sei nicht so frech.“ Er schnappt sich
ihr Handgelenk und reist sie an sich, sie steht ganz eng vor ihm und schaut ihn
an. Sie ist etwas nervös, da sie das nicht hat kommen sehen. „Hat da jemand
Angst?“ „Nö.“
Sein Gesichtsausdruck wird wieder hart, sein Griff um ihr
Handgelenk fester. „Die solltest du aber haben Kleines.“ „Wieso? Ich glaube
kaum, dass du mir etwas antun würdest oder? Immerhin hast du mich vor der
Sklaverei gerettet.“ „Das stimmt, aber foltern könnte ich dich trotzdem oder
nicht? Ich muss dich dadurch ja nicht töten.“
Er drückt sie an die Wand und
lacht, Rosanna weiß nicht, wie sie ihn einschätzen soll. Seine Hand streicht
über ihren Arm hoch zu ihrem Hals. „Ich könnte dir ganz schnell den Hals
aufschlitzen, du würdest es gar nicht merken. Aber eine Narbe würde sich da
nicht so gut machen also sollte ich das vielleicht lassen.“ „Fände ich ganz
gut.“
Bellamy lässt ihre Arme los und sie stehen sich gegenüber. „Du solltest
jetzt schlafen, ganz fit bist du noch nicht. Ich bringe dich wieder in das
Zimmer.“ „Nein. Ich will hier an Deck bleiben, ich fühle mich unter freiem
Himmel wohler.“ „Mach was du willst.“
Er läuft weg und Rosanna geht ihm ein
Stück hinterher, bis sie in der Nähe von Müre ist. Dort fühlt sie sich um
einiges sicherer, so schnell wird sie niemandem sagen woher sie sich kennen. An
der Reling lässt sie sich nieder und schließt die Augen. Sie hört die anderen
laut schnarchen, auf einmal nähern sich ihr Schritte. Ihre Augen lässt sie
geschlossen, sie spürt einen kuschligen Stoff auf ihren nackten Armen. Jemand
gibt ihr einen Kuss auf das Haar und entfernt sich wieder, schnell öffnet sie
die Augen und sieht Bellamy unter Deck laufen. Langsam schläft sie ein, sie
sieht nicht, dass er ihr seinen Umhang gegeben hat.
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