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-Kapitel XII-

Castiel und ich laufen gemütlich zur Haltestelle, irgendwann merke ich, dass er mich anschaut. „Ist was?“ „Nein, aber mal eine Frage, was ist mit Mario?“ „Du meinst, weil er mich mehr oder weniger ignoriert?“ „Ja.“ „Er denkt, dass Debrah mit uns befreundet sein will, aber Schwierigkeiten hat, dies zu zeigen, weil sie immer eine Einzelgängerin war.“ „Hört sich schon logisch von ihm an, aber keine Ahnung, ob Debrah so denkt.“ „Du willst nicht drüber reden oder?“ „Nein, ich würde sie einfach nur gerne irgendwie ignorieren.“ „Wieso?“ „Weil ich nicht möchte, dass sie bei uns etwas kaputt macht.“ Die Straßenbahn kommt und wir steigen schweigend ein. Still sitzen wir nebeneinander und ein paar Haltestellen später, steigen wir schon wieder aus. „Wieso redest du jetzt nicht mehr?“ „Ignorierst du sie wegen mir oder wegen dir?“ „Wegen uns, Nate hat da vorhin etwas Richtiges gesagt. Ich weiß ja, wie ich mich mit deinem Ex gefühlt habe und so wirst du dich ja mit ihr fühlen. Deswegen ist es wohl für alle besser, wenn ich ihr aus dem Weg gehe.“ „Was aber nicht so einfach ist, wenn Sam mit ihr zusammen ist.“ „Natürlich, aber dann sind wir ja meist alle zusammen und du siehst ja dann, wie der Kontakt ist. Ich möchte, dass du mir sofort sagst, wenn dich etwas stört.“ „Cas…das ist wirklich lieb von dir, aber willst du das auch wirklich?“ „Ja, immerhin hat sie mir das Herz gebrochen. Natürlich war das erst einmal ein Schock und auch etwas seltsam, als sie da aufgetaucht ist. Aber ich hätte mir ja denken können, dass sie irgendwann mal wieder auftauchen wird.“ „Und was machst du, wenn sie wieder Gefühle für dich entwickelt?“ „Na spinn jetzt nicht rum, sie liebt doch Sam.“ „Naja, Draguna und Misha hatten da so eine Theorie…“ „Wahrscheinlich will ich die gar nicht hören oder?“ „Ich glaube kaum.“ „Dann lassen wir das lieber, freuen wir uns doch einfach, dass der erste Schultag rum ist.“ Er küsst mich und grinst, dann legt er einen Arm um meine Schulter. „Du bist wirklich ein Optimist.“ „Ich weiß, ab und an kann ich das sogar sein.“ Er öffnet die Tür zu dem Mehrfamilienhaus und lässt mich hinein. Wir laufen in den zweiten Stock und hören schon das laute Bellen von Demon. Freudig steht er hinter der Tür und wedelt mit seinem Schwanz. „Hey Großer, na wie geht’s dir?“ Ich lasse mich auf die Knie fallen und knuddle erst einmal mit dem großen Hund. „Da haben sich ja zwei gesucht und gefunden.“ Umständlich versucht Castiel über uns zu klettern und schließt die Tür. Er läuft in die Küche und raschelt mit der Dose, Demon spitzt die Ohren. „Na geh schon, ich weiß doch das du Hunger hast.“ Der Hund rennt los und knallt gegen den Türrahmen, er schüttelt sich kurz und setzt seinen Sprint fort. Aus der Küche höre ich Castiel fluchen, dann scheppert es laut, gemütlich schlendere ich hinterher. „Alles in Ordnung?“ „Ja, dieser Hund ist manchmal einfach bescheuert.“ „Er ist halt oft alleine. Bring ihn doch bitte als mit zu uns, das wäre doch kein Problem.“ „Willst du wirklich, dass er im Pool rumschwimmt?“ „Hätte ich kein Problem mit, du weißt, dass wir Demon alle gern haben. Dann kann auch jeder Mal mit ihm Gassi gehen.“ „Wenn du das wirklich willst. Aber heute bleibt er noch hier, am Wochenende darf er dann als mit, da wohne ich ja sowieso praktisch bei euch.“ „Sollen wir noch schnell mit ihm raus?“ „Klar, wir könnten eine Runde laufen und vielleicht mal wieder bei Leigh vorbeischauen? Er stattet ja eher euch einen Besuch ab, als ihr ihm. Du hast ja noch gar nicht den neuen Laden gesehen.“ „Da hast du Recht, aber es ist einfach so viel los derzeit.“ „Na komm.“ Er gibt mir seine Hand und läuft mit mir raus, dann pfeift er kurz und Demon kommt angeflitzt. Vor uns rennt er schon die Tür raus, ich kann gerade noch so die Leine fassen. „Der hat wirklich zu viel Energie.“ Grinsend schließt Castiel die Tür und wir laufen durch die ruhigen Straßen, wenn man hier ist, ist es wie in einer anderen Stadt. Kein hektisches Treiben, kein wildes Gehupe, es ist fast wie in einem idyllischen Dorf. Wir kommen am alten Laden von Leigh vorbei, es ist wirklich traurig, wie leer es jetzt aussieht. Keine zwei Straßen weiter, ist aber der neue Laden und erstrahlt in einem atemberaubenden Glanz. Wir binden Demon draußen an und Castiel öffnet mir die Tür. Eine Klingel erfüllt den Raum, aber nicht zu penetrant, eher angenehm und wohltuend. Der Boden ist mit hellem Parkett ausgelegt, dadurch wird alles gleich heller und freundlicher. Auch hat der Laden viel mehr Fenster als früher, diese wurden ganz toll dekoriert. Es stehen pro Fenster drei Puppen mit der jeweiligen Kollektion dort, gerade ist es natürlich die Sommer-Kollektion. Leigh kommt auf uns zu und umarmt mich, Castiel gibt er die Hand. „Na wie gefällt es dir Sasa?“ „Es ist wunderschön geworden, es tut mir sehr leid, dass ich es erst jetzt her schaffe.“ „Ist doch kein Problem, ihr habt derzeit ja auch wirklich genug um die Ohren. Komm ich führe dich mal rum, Cas, du kannst gerne an den Kühlschrank und dir was zu trinken holen.“ Mein Freund nickt nur und verschwindet in einen der hinteren Räume. Leigh zieht mich durch den kompletten Verkaufsraum und zeigt mir viele seiner neuen Stücke. Man erkennt sofort, wer von den beiden welches Teil gemacht hat. „Eure Stile sind unverkennbar.“ „Danke Sasa, ich muss sagen, Mario ist eine wirkliche Bereicherung für mich. Er hat schon eine richtige Fan Base.“ „Wirklich?“ „Ja, hat er das noch nicht erzählt?“ „Nein…er redet derzeit nicht sonderlich viel mit mir.“ „Wegen Debrah?“ „Ja, hat er was erzählt?“ „Nicht unbedingt, seit der Party war er nicht so oft hier, aber ich habe mir das da schon gedacht, dass es unangenehm werden könnte. Aber er wird sich schon wieder einkriegen, er hatte nur mit Alexy darüber geredet, als er am Sonntag hier war.“ „Darf ich fragen, was er gesagt hat?“ „Naja nichts bestimmtes, nur halt, dass ihr alle etwas übertreiben würdet wegen ihr.“ „Mhm…naja das ist ja noch freundlich.“ „Genau, also mach dir mal da keine Gedanken, du kennst ihn doch. Er ist nun mal eine kleine Zicke, aber so lieben wir ihn halt.“ Wir gehen zu den hinteren Räumen, im Mittelgang ist eine kleine Küchenzeile eingerichtet. Dann gibt es drei weitere Räume, im ersteren stehen drei Schreibtische, hier werden die Entwürfe angefertigt. Im mittleren Raum ist die Anprobe, es sieht ganz wild darin aus, überall liegen Kleider herum. Der letzte Raum ist der Größte, darin ist das Nähzimmer untergebracht. Dort finden wir auch Castiel wieder, der sich mit Rosa unterhält, er lächelt mich an und drückt mir eine kleine Flasche Wasser in die Hand. „Hallo Sasa, na wie gefällt dir der neue Laden?“ „Es ist einfach atemberaubend, ich hätte nie gedacht, dass der Laden so toll wird. Wenn ich mir überlege, wie runtergekommen hier alles war, wie habt ihr das jetzt eigentlich finanziert?“ „Meine Eltern haben uns das Geld vorgestreckt, jetzt, wo ich ja auch offiziell hier mitarbeite, war das für sie kein Problem.“ „Das ist ja toll Rosa, da sind sie bestimmt auch stolz auf dich.“ „Ja und dadurch, dass ihr unsere Sachen tragt, kommen sowieso viel mehr Leute als früher.“ „Na da freue ich mich doch, dass wir euch damit so helfen können.“ „Sasa?“ „Ja?“ „Wir sollten mal langsam wieder gehen, Demon will bestimmt wieder heim.“ Ich nicke und verabschiede mich von den beiden, draußen wartet ein ganz aufgeregter Hund. „Na? Hast du uns vermisst?“ Demon bellt zweimal laut und ich mache ihn los, wir laufen wieder zu Castiel. Oben angekommen, versorge ich Demon mit Wasser und Futter, Cas richtet seine Tasche und dann gehen wir wieder. Mit der Bahn fahren wir in die Innenstadt und laufen die restlichen Meter zu unserer Wohnung.

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