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- Kapitel VIIII-

„Wieso sind Männer in dieser Hinsicht so blind?“ „Keine Ahnung.“ „Sasa, du kennst Mario am längsten, hat er so gute Menschenkenntnis?“ „Eigentlich schon, aber wenn sie schon seit Jahren immer alles für sich auslegt, dann kann sie wohl kaum einer durchschauen.“ „Sollen wir sie erst einmal beobachten? Also so auf gut Freund machen?“ „Wie wollt ihr das denn anstellen, wenn sie weiß, dass ich sie nicht mag?“ „Naja ganz einfach, wir brauchen einen Doppelagenten.“ „Und wer von uns soll das bitte sein?“ Wir schauen in die Runde, irgendwann schauen alle Amber an. „Wieso schaut ihr mich an? Was? Oh nein, vergesst es, ohne mich. Ich kann sie auf den Tod nicht ab.“ „Aber bei dir wird sie vielleicht keinen Verdacht hegen.“ „Wieso denn? Sie weiß genau, dass ich sie nicht mag.“ „Naja, aber ihr könntet einen gemeinsamen Feind haben.“ Yogan grinst und deutet auf mich, nun schaue auch ich verwirrt. „Na ganz einfach, wenn sie so tut, als wäre sie immer noch sauer, dass du Castiel bekommen hast, würde Debrah sich ihr vielleicht anvertrauen.“ „Aber ich habe doch Rafael?“ „Naja so auf die Art, wenn ich ihn nicht haben darf, dann auch keine Andere.“ Jenny und Yogan grinsen sich an, ein Herz und eine Seele, sie denken sogar gleich. „Das könnte vielleicht funktionieren, aber wie informiere ich euch?“ „Naja ganz einfach, du tust so, als würdest du bei uns immer noch die liebe Freundin sein, dabei spionierst du uns aus.“ „Aber? Achso, jetzt verstehe ich.“ Manchmal ist sie echt nicht helle unsere liebe Amber. „Meint ihr echt, dass das funktionieren könnte?“ Etwas hoffnungsvoll schaue ich in die Runde, die anderen nicken alle. „Was aber ist, wenn sie das ahnt?“ Draguna ist ziemlich skeptisch und verschränkt die Arme vor der Brust. „Naja, dann brauchen wir irgendwie einen Plan B.“ „Wie wäre es mit ermorden?“ „Draguna…“ „Entschuldige, aber ich mache mir um dich und auch um Sam Gedanken! Immerhin seid ihr meine besten Freunde und wenn sie Cas wirklich wieder will, tut sie euch damit beiden sehr weh. Sam liebt sie anscheinend wirklich, sonst würde er uns nicht so hängen lassen.“ Ich merke ihr an, dass sie sichtlich verletzt darüber ist, natürlich verstehe ich das auch. Auf einmal piepst mein Handy, ich schaue drauf und drücke Castiel weg. „Sasa, vielleicht solltest du mit ihm reden, das macht es nur schlimmer.“ „Aber ich bin sauer.“ Es piepst noch einmal und ich sehe, dass er auf die Mailbox gesprochen hat. „Hör es dir schon an.“ „Ich will aber nicht.“ „Dann mach ich es halt.“ Misha versucht mir mein Handy abzunehmen, aber ich wehre mich stark. „Ich mach das selbst.“ Genervt stehe ich auf und gehe ein paar Schritte von unserer Sitzecke weg. Alle sehen mich an, nervös drücke ich auf den grünen Knopf und lasse die Nachricht abspielen. „Hey….hör zu….ach verdammt…du weist, dass ich in sowas schlecht bin. Kannst du bitte zu mir kommen? Oder wir treffen uns auf halber Strecke im Park, auf unserer Bank? So in einer viertel Stunde? Bitte Sasa.“ Es tutet und die Nachricht ist vorbei, die nervige elektronische Stimme erzählt noch ein bisschen was. Seufzend gehe ich wieder zu den anderen, fragend schauen sie mich an. „Erzähl, was wollte er?“ „Er will sich mit mir im Park treffen.“ „Na dann geh hin.“ „Ich weiß nicht.“ „Wieso denn nicht? Verdammt Sasa er ist dein Freund.“ „Genau und es tut ihm bestimmt leid, sonst würde er das doch nicht vorschlagen.“ „Du hast Angst was er sagen könnte oder?“ Amber sieht mich an und ich nicke, wissend nickt nun auch sie. „Du denkst, dass sie euch beobachten könnte?“ „Na komm Amber, so paranoid ist nicht einmal Sasa…oder…ach komm nein.“ „Ich glaube schon.“ Geschockt sieht mich Misha an und schüttelt dann den Kopf. „Wieso denn auch nicht? Sasas Leben gleicht doch wirklich einer Daily Soap, also ist das gar nicht so abwegig.“ „Dann gehen wir halt mit, aber wir müssen uns halt gut tarnen.“ „Das ist jetzt nicht euer Ernst oder?“ „Doch natürlich, was denkst du denn?“ „Nein, ihr bleibt hier, selbst wenn sie da ist, dann soll es halt so sein.“ Kopfschüttelnd verabschieden sie sich von mir und ich laufe die Treppen hinunter. Nachdenklich laufe ich durch den dunklen Park, nur die Lampen erhellen den Weg. Dann komme ich zu unserer Bank, wo Castiel schon sitzt und in meine Richtung schaut. Seufzend laufe ich die letzten Meter mit gesenktem Blick, ich will nicht schon wieder diese lieblosen Augen sehen. „Hey.“ Ich setze mich neben ihn, noch immer sehe ich ihn nicht an, von ihm ist nur ein seufzen zu hören. Auf einmal spüre ich, wie er seinen Arm um mich legt und mich näher an sich zieht. „Du bist schon ein Dummkopf.“ „Wie bitte?“ „Ich weiß doch genau, was du gedacht hast vorhin.“ „Und was?“ „Das ich noch was für sie empfinde oder?“ Ertappt schaue ich wieder auf den Boden. „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass ich dich liebe?“ „Aber warum hältst du dann zu ihr und nicht zu mir?“ „Ich finde halt irgendwie, dass sie Recht hat.“ „Das heißt also, dass ich nur meinen weiblichen Freunden Recht geben darf? Wenn also was mit Lysander wäre und er im Recht wäre, müsste ich dennoch nur zu Draguna halten?“ „So habe ich das doch nicht gemeint.“ „Doch Castiel, so ist das aber, dass ist genau das Gleiche.“ „Naja, so gesehen…“ „Ja?“ „Du hast ja Recht.“ Lächelnd schaue ich ihn an, endlich verändern sich auch wieder seine Augen. „Weist du Cas, ich mache bei meinen Freunden keinen Unterschied, ich entscheide danach, was am logischsten ist.“ „Aber Kim ist ziemlich sauer.“ „Ja und ich verstehe gar nicht warum, ich meine ich habe ja gesagt, dass ich beide Seiten verstehe.“ „Sie ist halt verliebt und hätte gerne die Unterstützung ihrer Freundin, da ist es doch klar, dass sie da etwas säuerlich reagiert.“ „Aber warum muss sie denn gleich gehen? Was hat Debrah denn gesagt?“ „Naja, Debrah meinte, dass es unter den Umständen vielleicht besser wäre, wenn alle gehen, die ihrer Meinung sind.“ „Und du bist trotzdem geblieben?“ „Natürlich, ich war zwar nicht wirklich auf deiner Seite zu dem Zeitpunkt, aber glaubst du wirklich, dass ich bei so einem Kindergarten mitmache?“ „Vielleicht?“ „Was denkst du denn nur von mir?“ Er streicht mir über den Kopf und küsst meine Stirn, ich lächle ihn an. „Du hättest mich doch umgebracht, wenn ich mit ihr gegangen wäre oder?“ „Natürlich, was denkst du denn?“ Ich zwinkere ihm zu und stehe auf, dann drehe ich mich zu ihm um. „Oder wie fändest du es, wenn ich einfach mal so mit Rafael weggehen würde?“ „Sowas ist nicht lustig.“ „Siehst du?“ Er steht nun auch auf und geht ganz nah auf mich zu, seine Arme umschlingen meine Hüften und ich lege meine in seinen Nacken. „Ich liebe dich Sasa, ich hoffe das weist du.“ „Ich liebe dich doch auch und nur dich.“ So stehen wir küssend im Park und ich lächle in mich hinein. Manchmal ist mein Leben wirklich wie eine tolle Daily-Soap, immer mit einem Happy End. „Darf ich noch mit zu dir?“ Er schaut mich schmollend an, wie soll man denn da nein sagen? Ich nicke und nehme seine Hand, so laufen wir gemeinsam zu meiner Wohnung. Oben angekommen, lausche ich erst einmal, aber es scheint niemand mehr da zu sein. Ich deute Castiel an in mein Zimmer zu gehen, ich selbst öffne die Tür zu Mishas Zimmer. Sie liegt schon im Bett, aber das Licht geht sofort an. „Wie war es?“ „Er ist hier.“ „Das ist doch gut.“ „Er hat zugegeben, dass ich Recht habe.“ „Na also, das wird ja immer besser. Hast du ihn angesprochen, ob er noch auf sie steht?“ „Nein, er hat selbst gesagt, dass er ja mich liebt. Naja aber erst fand er halt, dass sie irgendwie Recht hat, aber als ich das Beispiel mal mit Lys und Dragu gemacht habe, hat er eingelenkt.“ „Na dann, Friede, Freude, Eierkuchen oder?“ „Hoffen wir es mal.“ Ich winke noch einmal und verlasse dann ihr Zimmer, leise schleiche ich an Marios Raum vorbei, ich höre ihn mit Alexy tuscheln. Aber große Lust habe ich nicht, mich ihm jetzt noch zu stellen. Leise öffne ich meine Zimmertür und husche hinein, Castiel steht am Fenster. „Alles in Ordnung?“ Erschrocken dreht er sich um. „Ja natürlich, was soll denn sein?“ „Du warst so abwesend.“ „Ich habe nur nachgedacht.“ „Über was denn?“ „Nicht so wichtig.“ Natürlich glaube ich ihm das nicht, aber da ich Streit vermeiden will, lasse ich es. Ich ziehe mich um und lege mich dann zu ihm ins Bett, er zieht mich an sich und so schlafen wir Arm in Arm ein.

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