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- Kapitel XXVI -



Den Rest der Woche verbringe ich weiterhin in der Wohnung und genieße die angenehme Ruhe. Natürlich nutze ich die Zeit auch für Gesangsproben, auch an eigenen Texten versuche ich mich. Aber das will nicht so recht funktionieren, also gebe ich das auch wieder auf. Ich durchforste das Internet nach weiteren Auftritten, auch wenn wir ja jetzt unsere Tour haben, sind so kleine Gigs echt angenehm. Gemütlich scrolle ich ein paar Seiten durch, bis ich an etwas Interessantem hängen bleibe. „Coverwettbewerb?“ Neugierig lese ich weiter, der Wettbewerb ist in ungefähr zwei Monaten, das ist direkt nach unserer Tour. Es ist egal, ob Band oder Solosänger, auch ob man Erfahrung hat ist egal. „Perfekt.“ Schnell klicke ich auf das Anmeldeformular und fülle es aus. Ich hoffe sehr, dass die Mädels sich darüber freuen werden. Dann klicke ich noch einmal auf das Formular und melde auch die Jungs an, Rache ist süß, wie es so schön heißt. Drei Stunden später ist die Bestätigung da, ich drucke beide aus. Die Bestätigung für die Jungs falte ich und stecke sie in einen Umschlag, auf meinem Schreibtisch suche ich nach einer Briefmarke. Dann schreibe ich die Adresse drauf und grinse vor mich hin, schnell ziehe ich mir etwas über und verlasse die Wohnung. Der nächste Briefkasten ist nur um die Ecke und schon ist der Brief eingeschmissen. Gemütlich laufe ich wieder in unsere Straße, vor unserem Haus steht ein blonder Junge. Es ist Dakota, neugierig laufe ich auf ihn zu. „Was willst du denn hier?“ „Hey, solltest du nicht in deinem Bett sein?“ „Ich musste etwas zum Briefkasten bringen.“ „Achso.“ „Also, was machst du hier?“ „Ich wollte mal mit dir reden, kann ich mit raufkommen?“ „Klar, komm grad mit.“ Ich schließe auf und wir fahren gemeinsam hoch, dann fällt mir etwas ein. „Sag mal müsstest du nicht in der Uni sein?“ „Ich habe heute einen freien Tag.“ „Wirklich?“ „Ja, irgendwie schon.“ „Lügner, du kannst doch nicht einfach schwänzen.“ „Ach komm, dass ist eh nur ein Grundkurs, das hole ich ganz schnell nach. Ich wollte doch nur mal schauen wie es dir so geht.“ Wütend öffne ich die Tür und Demon kommt mir entgegengesprungen, er wedelt um uns herum und rennt dann ins Wohnzimmer. „Der Große wohnt nun bei euch?“ „Ja, da ich ja die ganze Woche daheim bin, habe ich Cas angeboten, dass er hier sein kann. Bei ihm wäre er ja dann den ganzen Tag alleine und hier kann er ja immer raus.“ „Das ist echt lieb von dir.“ Dankend nicke ich und zeige raus, er öffnet die Tür und Demon rennt hinaus, ich hole zwei Gläser und eine Flasche Wasser. „Ihr habt es wirklich schön hier, eure Tante hat echt ein Händchen für Immobilien.“ „Danke Dake.“ Gedankenverloren fülle ich die Gläser und schiebe es ihm hin, dann setze ich mich. „Also, worüber willst du reden?“ „Sasa…das kommt jetzt vielleicht blöd rüber oder so, aber wie fandest du es, wie ich dich umgarnt habe?“ „Umgarnt?“ Bei dem Wort muss ich nun doch laut lachen, beleidigt schaut er in sein Glas. „Entschuldige Dake, aber das Wort ist einfach genial. Naja, meinst du jetzt, wie du dich ins Zeug gelegt hast oder wie?“ „Ja, ob du, wenn nur ich um dich gekämpft hätte, mich genommen hättest.“ „Dake…das kann man doch gar nicht vergleichen.“ „Ich weiß, aber wenn du wüsstest, dass du mich verdammt gern hast naja würdest du mich dann wollen?“ „Du redest von Sakura oder?“ Er reist die Augen auf und schaut mich total erstaunt an. „Woher weißt du das?“ „Sagen wir es so, ich bin nicht blöd.“ „Hat sie dir was gesagt?“ „Wer? Sakura? Nein.“ „Komm schon Sasa, ich bin doch dein Freund, erzähl mir alles.“ „Dake, ich werde dir gar nichts erzählen. Ich freue mich nur für dich, dass du jemanden gefunden hast, den du sehr gerne hast.“ „Ja…sie ist ein tolles Mädchen, mir ist das nur jahrelang nie aufgefallen, genau deswegen habe ich Angst.“ „Angst? Du und Angst?“ „Ja, was ist, wenn sie mich nur als guten Freund sieht?“ „Das glaube ich kaum Dakota.“ „Wieso?“ „Weil man merkt, wie ihr beiden euch anschaut.“ „Also meinst du, dass ich sie nach einem Date fragen soll?“ „Natürlich, du solltest dich beeilen, bevor es jemand anderes macht.“ „Wie bitte?“ „Schau sie dir an! Sie ist wunderschön und erfolgreich dazu, da lernt man viele Leute kennen.“ „Ok, gut. Danke. Aber sag mal…“ „Was?“ „Macht es dir nichts aus?“ „Was?“ „Na, dass ich an jemand anderem Interesse habe?“ „Nö, wieso sollte es?“ „Weil es ja eigentlich noch nicht so lang eher ist, dass ich etwas zu dir gesagt habe.“ „Dake, du hast das gesagt, damit ich mich für dich entscheide oder? Also ist das doch kein Problem und wie schon gesagt, du hast ja keine Gefühle mehr für mich oder?“ „Nein, also freundschaftliche halt, aber Liebe ist da glaube ich keine mehr.“ „Na siehst du, also schnapp sie dir.“ „Danke.“ Dakota steht auf und umarmt mich, ich tätschle ihm unbeholfen den Rücken. So schnell wie er da war, verschwindet er auch wieder und ich sitze alleine mit Demon auf der Terrasse. „Ach Demon, ich glaube das Leben als Hund ist um einiges besser. Wollen wir tauschen?“ Träge hebt der Hund seinen Kopf und gähnt mich an, das scheint wohl ein „nein“ zu sein.


Die anderen kommen am späten Mittag nach Hause und dort wartet auch schon das Mittagessen auf sie. „Mensch Sasa, das wär doch nicht nötig gewesen.“ „Ach kommt, irgendwas muss ich doch auch machen oder nicht?“ „Ja da hast du Recht, war irgendwas Interessantes heute?“ „Nö nicht viel, nur Dakota war da.“ „Wie Dakota war da?“ „Ja, er hat die Uni geschwänzt um mich etwas zu fragen.“ „Und was bitte?“ Man sieht leichten Zorn in Castiels Augen aufblitzen. „Er wollte was wegen Sakura wissen, den armen Kerl scheint es richtig erwischt zu haben.“ „Aha…und warum wollte er dann zu dir?“ „Er wollte Tipps wegen einem Date, ob er halt damals zu dick aufgetragen hatte und so. Oder ob sie vielleicht schon bei mir etwas angedeutet hat.“ „Hat er denn zu dick aufgetragen?“ Erst jetzt fällt mir auf, dass wir uns eigentlich nie über die anderen Dates unterhalten haben. Anscheinend nagt genau das, sehr an ihm, aber da er nie gefragt hatte, wollte ich auch nicht von mir aus damit kommen. „Allgemein oder für meinen Geschmack?“ „Sowohl als auch.“ Misha und Armin essen ganz ruhig die Spaghetti Carbonara, beide vermeiden Augenkontakt mit uns. Manchmal frage ich mich wirklich, ob unsere Gespräche so leicht eskalieren. „Naja, für mich persönlich schon, obwohl er sich wirklich viel Mühe gegeben hat, aber dieser High-Society-Kram ist auf Dauer einfach nichts für mich.“ „Aha auf Dauer?“ Misha seufzt kurz und versteckt sich fast schon hinter ihrem Teller. „Och Cas, du weißt genau, was ich meine.“ „Dann drück es doch auch richtig aus.“ „Du weißt genau, dass ich so etwas nicht kann.“ „Das kann ich nur bestätigen.“ „Halt die Klappe Misha.“ Ich sehe wie meine beste Freundin etwas erwidern will, aber sie lässt es dann doch. „Cas, ich liebe dich, das weißt du. Natürlich waren die anderen Dates auch toll, die beiden haben sich totale Mühe gegeben, genauso wie du.“ Er will schon etwas sagen, doch ich schaue ihn so böse an, dass er doch ruhig ist. „Aber du hast mit deinem Date, genau das getroffen, was mir wichtig ist. Nichts Inszeniertes, sondern einfach zwei Menschen die sich gern haben und den Tag miteinander verbringen.“ „Wie meinst du das?“ „Ganz einfach, wir haben uns die ganze Zeit unterhalten, das ist doch viel besser, als eine Aktion nach der anderen.“ „Findest du?“ „Ja, aber ganz ehrlich…was könnte den bitte Pinguine toppen?“ Lachend stehe ich auf und umarme ihn von hinten liebevoll, dann drücke ich ihm einen Kuss auf den Kopf.

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