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- Kapitel XXXVI -

„Letztes Jahr im Oktober, als wir ihn wieder hier haben wollten ist etwas vorgefallen.“ Neugierig schaue ich seine Eltern an, aber leider habe ich wirklich keine Ahnung, was gewesen sein soll. „Er erzählt dir doch sonst alles…“ Jürgen scheint leicht enttäuscht und wütend zu sein, erst jetzt bemerke ich, dass Ramona sich den Bauch hält. „Warst du etwa…“ „Ja, das war ich.“ „Weist du Sasa, wir wollten endlich eine große Familie sein, immerhin haben wir genug Geld verdient um jetzt schon nicht mehr arbeiten zu müssen.“ „Wusste Mario es von Anfang an?“ „Ja, sobald der Test positiv war, hatte ich ihn angerufen.“ „Wie war seine Reaktion?“ „Da gab es nicht viel.“ „Mhm, aber er ist dann hergeflogen?“ „Nach langem hin und her ja.“ „Nachdem Ramona das Kind dann sehr früh verloren hat ist er ohne ein Wort wieder gegangen.“ „Ich glaube er war froh, kein Geschwisterchen mehr zu bekommen.“ „Woher wollt ihr das wissen?“ „Weil er sehr kalt uns gegenüber war und uns sogar Vorwürfe gemacht hat, wie wir jetzt noch ein Kind bekommen können.“ „Vielleicht hatte er aber auch Angst, dass es vernachlässigt wird? So wie er sich Jahrelang gefühlt hat?“ „Vielleicht ja, aber wir hätten dieses Mal alles anders gemacht. Kannst du vielleicht mit ihm reden? Ich möchte nicht, dass er etwas in sich hineinfrisst oder so.“ „Natürlich, ich versuche mich darum zu kümmern.“ „Ja, aber erst einmal kümmerst du dich um deine Probleme. Am besten gehst du jetzt mal schlafen, das waren lange Tage für dich.“ „Danke Ramona, das werde ich. Kann ich in Marios Zimmer schlafen?“ „Natürlich.“ „Danke.“ Ich verabschiede mich mit einem Winken und gehe den gewohnten Weg. Langsam öffne ich die Tür und schaue hinein, es sieht noch genauso aus, wie das letzte Mal. Traurig schaue ich mir alles genau an, überall hängen Bilder von uns. Seufzend setze ich mich aufs Bett, dann mache ich mein Handy an. Mal wieder sehr viele Nachrichten, von Mario ist nur eine SMS da, dass sie gut angekommen sind. Misha hat mir das Gleiche auf die Mailbox gesprochen, nur mit dem Zusatz, dass ich nach Hause kommen soll. Mario ist anscheinend auch wieder bei uns eingezogen und Castiel scheint vor der Haustür wache zu halten. Ich tippe meine Kurzwahl ein und rufe Misha an. „Wie soll ich bitte an ihm vorbeikommen?“ „Schön, dass du anrufst.“ „Jetzt sei nicht sauer Misha, du musst mich verstehen.“ „Natürlich verstehe ich dich, aber hättest du uns nicht einweihen können anstatt abzuhauen ohne was zu sagen. Das war ja keine Kurzschlussreaktion, das war ja geplant.“ „Es tut mir leid, aber ich wusste, dass ihr mich aufhalten würdet…“ „Was eine gute Idee gewesen wäre, was wolltest du bitte bei Dake?“ „Er ist mein Freund, er hört mir immer zu und hat auch gute Ideen.“ „Und wieso bist du dann nicht dortgeblieben? Ich bin ja froh, dass er uns frühzeitig angerufen hat, bevor wir losgeflogen sind.“ „Er hat mir etwas naja…nennen wir es mal gebeichtet.“ „Und was?“ Ich erzähle meiner besten Freundin alles, was mir Dakota zuvor erzählt hatte. „Wie bescheuert ist der Idiot eigentlich? Nur wegen ihm haben wir die blöde Kuh an der Backe gehabt und drei gebrochene Herzen verdammt.“ „Jap.“ „Sasa du wirst noch heute Nacht nach Hause kommen, wir müssen das regeln hier.“ „Nein, ich will ihn nicht sehen.“ „Dann gehen wir zu Sam oder so oder zu Nate keine Ahnung. Irgendwo, wo er dich nicht vermutet.“ „Oder zu Raffael…“ „Vergiss es.“ „Wieso denn nicht? Er wohnt ja mit Amber jetzt zusammen, da schlaf ich grad bei ihr auf der Couch.“ „Willst du das wirklich? Ich meine…er ist dein Ex und so?“ „Ja und? Er ist happy mit Amber, Amber ist happy mit ihm und joa.“ „Na ok, aber ich besuche dich jeden Tag und sobald der Futzi Anstalten macht, nehme ich dich wieder mit.“ „Ok.“ „Also, fliegst du noch heute?“ „Nein Misha, ich bin wirklich müde, ich habe aber eben einen Flug für morgen Mittag gebucht, ich bin dann gegen halb fünf in Paris.“ Müde lege ich auf und decke mich zu, sehr schnell schlafe ich ein.

Ich werde sehr früh am nächsten Morgen wach, ich packe meine Sachen, frühstücke und schreibe Marios Eltern einen Brief. Dann zieht es mich in die Stadt, ich laufe alle alten Plätze ab an denen ich früher mit Mario, aber auch mit Raffael war. War das Leben so schlecht damals? Eigentlich nicht, es war einfach anders, jetzt bin ich wieder an einem Punkt, wo sich alles wendet. „Wahrscheinlich bin ich die Beziehungsunfähige und nicht Raffael oder Castiel.“ Instinktiv laufe ich die kleinen Straßen entlang, bis ich vor einem Friseursaloon stehe. Wie früher öffne ich die Tür, die Klingel ertönt und dann stehen sie vor mir, die Zwillinge Stefanie und Stefano. Die beiden sind sehr berühmt in Berlin für ihre tollen Frisuren, Service und ihr offenes Ohr. Jahrelang bin ich zu ihnen gegangen, bis letzten Sommer, als ich abgehauen bin. „Sasa? Bist du das wirklich?“ „Hi.“ Die beiden kommen auf mich zugestürmt und umarmen und knutschen mich ab. „Endlich, mein Gott wieso warst du so lange weg?“ „Naja, Mario hat es euch bestimmt gesagt oder?“ „Ja, er hat uns ein bisschen was erzählt, aber er wollte dich zurückholen und dann wart ihr beide weg.“ „Habt ihr Zeit?“ „Natürlich.“ Stefanie geht zur Ladentür und dreht das Schild um auf dem nun „GESCHLOSSEN“ steht. Sie führen mich zu meinem Frisierstuhl und ich nehme Platz, Stefano bringt mir einen Kaffee. „Also erzähl, aber von Anfang an und lass nichts aus.“ So erzähle ich ihnen stundenlang, was alles in diesem Jahr passiert ist, die beiden freuen sich und weinen, sie leiden wirklich mit mir mit. „Das hört sich ja ganz schlimm an. Wenn ich diese Debrah erwische verunstalte ich sie.“ „Ach lass das Stefano, dass bringt sowieso nichts, die werde ich nicht mehr los.“ „Das wird sich zeigen, wenn sie ja keine Freunde mehr hat, was hält sie da noch?“ „Gute Frage.“ „Also, ich denke mal, dass du auch eine neue Frisur willst oder? Willst du sie wieder abschneiden wie letztes Jahr?“ „Nein, die Locken gefallen mir sehr gut, aber ich hätte gerne eine andere Haarfarbe.“ „Wie bitte?“ „Aber das Rot ist doch dein Markenzeichen?“ „Ja…aber ich brauche eine Veränderung.“ „Und was stellst du dir vor?“ Ich lasse mir die große Mappe mit den Farben geben und zeige darauf. „Nein, das mache ich nicht.“ „Komm schon, dass sieht bestimmt gut aus, es passt doch auch zu meinen Augen.“ Stefanie nickt und ihr Zwillingsbruder gibt sich geschlagen, maulend läuft er nach hinten und mischt die Farbe. „Hör zu Sasa, egal was passiert, bitte bleib dir dieses Mal treu und renne nicht weg. Egal was passiert mit dir und Castiel, du hast dir viel aufgebaut in Paris, schmeiß das nicht einfach weg.“ „Ich versuche es.“ „Gut und wenn irgendwas ist…du weißt ja wo wir sind.“ Sie umarmt mich kurz und dann ist Stefano auch schon da und kümmert sich um meine Haare. Wir reden noch viel über das vergangene Jahr, dann breche ich auf in Richtung Paris. Nervös steige ich in den Flieger, ich setze mich ans Fenster und warte einfach, mein Kopf ist so leer wie noch nie.

6 Comments:

  1. NisyGuy said...
    Cool danke :* :*
  2. Nanammi-Sweet Amoris Fanfictions❤️ said...
    Was es wohl für ne farbe ist 0.o
  3. Sasa said...
    Hallo Nisy,

    ich habe gesehen, dass du wohl hauptsächlich über das Inhaltsverzeichnis nach neuen Kapiteln suchst ;) Das solltest du lieber lassen, da ich diese nur alle paar Wochen mal (wenn ich halt dran denke) aktualisiere! Du kannst doch darauf verlassen, dass ich eigentlich jeden Mittwoch (spätestens Donnerstag Morgen) das neue Kapitel poste :)

    Liebe Grüße
  4. Unknown said...
    Du bist so super gut im FF schreiben und generell *-* ^-^
  5. Unknown said...
    Man muss ja eigendlich nur auf das Bild von der anderen FF schauen.
  6. NisyGuy said...
    Vielen dank für den Tipp :*

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