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- Kapitel XLIII -


„Du bist was?“ „Von wem?“ „Und jetzt?“ Alle reden wild durcheinander, nur Amber, Rafael, Nate und ich sind stumm. „Deswegen hängt ihr derzeit dauernd zusammen rum.“ „Jap, ich war mir ihr beim Arzt.“ „Wirst du es denn behalten?“ „Ja, ich bin auch daheim ausgezogen, weil meine Eltern mich zu einer Abtreibung zwingen wollen. Aber ich bin alt genug um dies selbst zu entscheiden.“ „Bist du denn schon bereit Rafael?“ Castiel sieht ihn prüfend an, mein Ex zuckt mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, sowas erfährt man glaube ich erst, wenn es soweit ist. Aber ich freue mich darauf und ich liebe Amber, da unterstütze ich sie, egal wie sie sich entschieden hätte.“ Liebevoll legt er seinen Arm um sie und drückt Amber an sich. Sie sind schon ein niedliches Paar, und bald wird es nun richtig ernst zwischen ihnen. „Na dann werden wir wohl bald alle Tanten oder?“ Wild schnattern nun alle wieder durcheinander, still sitze ich mit angezogenen Beinen in meinem Lieblingssessel. Ich schaue nach rechts, Castiel schaut mich wieder an, er lächelt. Ich ziehe einen Mundwinkel hoch und er fängt an zu grinsen. Gegen eins sind wir nur noch zu acht, so wie die Besetzung der Wohnung eigentlich sein sollte. Auch die anderen denken wohl so, denn jeder schaut uns beide an. Seufzend stehe ich auf und gehe in die Küche, die anderen rufen mir noch hinterher, was ich mitbringen soll. Ich hole die verschiedenen Flaschen aus dem Kühlschrank und stelle sie auf die Anrichte. Routiniert drehe ich mich in der dunklen Küche um, vor Schreck lasse ich beinahe das Bier fallen. „Verdammt Cas, erschreck mich doch nicht so.“ „Entschuldige.“ Er drückt mich gegen den Kühlschrank und fährt mit seiner Hand über meine Wange, dann küsst er mich. In mir dreht sich alle, es ist mir egal, dass die anderen nebenan sind, zu sehr vermisse ich ihn. Liebevoll erwidere ich den Kuss und drücke ihn mit meinen Händen auf seinem Rücken gegen mich. „Darf ich heute Nacht hier bleiben?“ „Cas…“ „Bitte, ich brauche dich bei mir. Du weißt genau, wie sehr ich dich liebe und brauche bitte.“ „Castiel…“ Noch einmal beugt er sich zu mir herunter und küsst mich, dieses Mal fordernder. Zu gern würde ich ihm widerstehen, aber ich kann es einfach nicht. Das blöde Herz siegt wie immer über den Verstand. Zaghaft nicke ich und sein Gesicht wird von einem atemberaubenden Lächeln erhellt. Er nimmt die Getränke und geht ins Wohnzimmer, seufzend lehne ich mich noch einmal an den Kühlschrank. „Was mache ich hier nur?“ Schnell gehe ich auch zu den anderen, damit sie nicht unbedingt etwas merken. Doch ich hätte mir ja denken können, dass unsere Szene nicht unbeobachtet blieb. Misha und Draguna grinsen mich mega blöd und dusselig an. Seufzend setze ich mich wieder in meinen Sessel und schaue in mein Weinglas. „Also ich denke Armin und ich gehen dann mal schlafen.“ „Aber…“ „Wir gehen schlafen!“ Grinsend sehe ich den beiden hinterher, der arme Kerl, dabei wollte er doch noch mit Lysander reden. Auch Draguna versteht den Wink und nimmt Lysander mit, nur Mario peilt es im ersten Moment nicht. Dann schaut er mich an, wir führen eines unserer wunderbaren telepathischen Gespräche. Doch leider macht er nicht das was ich will und verschwindet auch mit Alexy in seinem Zimmer. Peinlich berührt schaue ich zu Castiel, dem geht es wohl nicht viel besser. „Das war eigentlich nicht meine Absicht sorry.“ „Schon in Ordnung, war ja eigentlich klar, dass das passieren würde.“ „Wir haben halt tolle Freunde.“ „Ja.“ „Hör zu, ich weiß, dass du mir nicht verzeihen wirst, also so schnell halt. Aber ich will, dass wir niemand anderes haben.“ „Eh?“ „Schau nicht so, ich weiß, was du jetzt sagen willst. Aber ich habe Angst dich zu verlieren, du kannst ja locker einen Besseren haben.“ „Cas…“ „Sei ruhig, ich versuche hier grad was zu beichten ok?“ „Ok.“ „Also, ich möchte einfach nur bei dir sein ja? Auch wenn es lange dauern wird, bis du mich wieder in dein Herz lässt.“ „Mach es mir doch nicht so schwierig Cas. Du weißt ganz genau, dass es mir schwer fällt, am liebsten würde ich es sofort wieder so haben wollen wie vor zwei Monaten. Aber es geht nicht, irgendwann würde es mich wieder einholen, also muss ich mich jetzt damit auseinander setzen.“ „Sasa, es tut mir leid, was da passiert ist, ich wollte das nicht. Ich hoffe du bist dir dessen im Klaren?“ „Ja.“ „Na immerhin etwas.“ „Dennoch hast du es zugelassen.“ „Ich war irritiert.“ „Glaub ich dir aufs Wort.“ „Jetzt werde nicht zickig ja?“ Grummelnd sehe ich ihn an, er kommt auf mich zu und setzt sich vor mich auf den Boden. Seinen Kopf legt er in meinen Schoß und schaut mich an. „Ich liebe dich Sasa Renn und nur dich, ich habe so viel Liebe für dich, dass mein Herz nur dafür ausreichen kann.“ „Wow.“ „Was?“ „Sowas romantisches hat noch nie jemand zu mir gesagt.“ „Ähm…ja.“ Castiel ist auf einmal ganz verlegen und stottert nur noch vor sich hin, ich streichle seinen Kopf. Dann ziehe ich an seinem Arm, er schaut mich an und grinst, vorsichtig setzt er sich zu mir in den Sessel. Ich kuschle mich an ihn und seufze wohlig, seine Finger ziehen kleine Kreise über meinen Oberarm. „Eine Frage.“ „Ja?“ „Dableiben darf ich nicht oder?“ „Nein Cas, lieber nicht.“ „Hab ich mir fast gedacht, aber bitte lass mich noch ein bisschen so hier mit dir sitzen.“ „Gerne.“ Still sitzen wir einfach nur da und halten uns im Arm, gegen drei geht er dann. Doch den Kuss verweigere ich ihm, zu sehr denke ich gerade darüber nach. Schnell gehe ich in mein Zimmer und vergrabe mich unter meinen Kissen, ich bekomme das Bild nicht mehr aus dem Kopf. Gegen halb vier bekomme ich eine Nachricht von ihm, dass er gut daheim angekommen ist. Am liebsten würde ich ihn wieder herbitten und einfach stundenlang mit ihm darüber reden, bis es mir egal ist, was diese Pute angestellt hat. Doch ich kann nicht, mein Herz will nicht, es will gerade nur leiden und sich selbstbemitleiden. Der einzige Lichtblick für meinen Kopf ist, dass er mich wieder haben will und nur mich. Lächelnd schlafe ich ein und träume von einem wunderschönen Urlaub wo wir ganz alleine und glücklich sind.

Unsanft werde ich am nächsten Morgen geweckt, es ist Misha die auf meinen Arm schlägt. „Was soll das?“ „Mhm?“ „Wo ist Castiel?“ „Ich denke mal daheim?“ „Warum ist er nicht hier? Wir haben euch doch die beste Vorlage gegeben.“ „Weil ich es nicht wollte.“ „Du bist schon ein Dummerchen, können wir dann wenigstens mit der Probe anfangen? Immerhin ist der Wettbewerb in zwei Tagen.“ Seufzend erhebe ich mich und mache mich fertig, danach fahren wir zu dritt in unseren Proberaum. Dort wartet schon eine ziemlich angesäuerte Samira auf uns. Natürlich passt es ihr nicht, dass wir da mitmachen, aber wir machen ihr klar, dass es derzeit vielleicht ganz gut ist. So gibt sie uns ihr ok und wir proben den ganzen Tag, bis wir abends nur noch müde bei Luciano sitzen und Pizza essen. Ziemlich lustlos gehen wir danach nach Hause und werfen uns auf die Couch, die Jungs sind heute alle unterwegs und so haben wir die komplette Wohnung endlich für uns.

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